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Dieser Artikel wurde von uns erstmalig am 27.09.2022 veröffentlicht.
In einer Entscheidung des Zweiten Senats des BAG wurde festgestellt, dass, fällt ein Mitarbeiter wiederholt mehr als sechs Wochen innerhalb eines Jahres aus, auch ein mehrmaliger BEM-Prozess (betriebliches Wiedereingliederungsmanagement) durchzuführen ist (BAG, Urteil v 18. November2021 – 2 AZR 138/21).
Damit erlegt das BAG den Arbeitgebern* ausdrücklich weitere Pflichten auf. Sollte also ein Mitarbeiter nach Abschluss eines BEM erneut für mehr als sechs Wochen innerhalb eines Jahres erkranken, so ist erneut ein BEM-Prozess anzubieten. Das BAG hat ausdrücklich festgestellt, dass dies auch gilt, wenn nach dem zuvor durchgeführten BEM-Prozess noch nicht wieder ein Jahr vergangen ist.

Relevanz des BEM im Kündigungsschutzprozess
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Serie Gesundheitsmanagement
von Manuela Li Ranzi ©
Wie können Arbeitgeber/ Unternehmen ein attraktives BEM implementieren bzw. anbieten? Was sollten Unternehmen tun, damit alle Beschäftigten BEM als Chance und Angebot sehen und nutzen?
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Der Artikel erschien erstmalig am 06.09.2022
Stellen Sie sich vor…
… es ist Montag, alle Mitarbeiter sind freudig zur Arbeit gekommen und haben gute Laune. … es gibt seit Wochen kaum Krankmeldungen. … Ihr Unternehmensruf ist so gut, dass Sie jede Position besetzen können. … Sie sind mit der Produktivität Ihres Unternehmens zufrieden.
Laut Duden definiert man den Begriff attraktiv mit „starken Anreiz bietend, verlockend, begehrenswert, erstrebenswert“.
Um mich dem Thema zu nähern, habe ich im Vorfeld einige Studien und Hintergrundinformationen gesammelt. Folgende Studien zum Thema werden hier auszugsweise genannt und vorgestellt: – Kennzahlenkonzept BEM am Beispiel Staatsoper Stuttgart – Erwerbstätigenbefragung der BAuA im Jahre 2018 – DGB Bildungswerk Dokumentation9_Studie_RE-BEM
Eine Arbeitsgruppe für BEM-Kennzahlen hat mit der Staatsoper Stuttgart 2018 ein Konzept veröffentlicht. In diesem Konzept wird der vorbildliche BEM-Prozess, einschließlich Evaluierung und Weiterentwicklung zum Kennzahlenkonzept beschrieben. Expertengremien haben die Staatstheater Stuttgart zweifach prämiert: für ihr Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und für ihr Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM).
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Serie Gesundheitsmanagement
Wie Unternehmen ihre Produktivität erhöhen können
von Manuela Li Ranzi & Hans-Joachim Möser
Durch unsere Tätigkeit als Coach für Outplacement-Kunden oder auch für das Jobcenter haben wir immer wieder verunsicherte oder ausgebrannte Bewerber und Mitarbeiter kennengelernt. Viele klagten über eine immense Belastung, die durch die Pandemie weiter zugenommen hat. Wir haben sowohl Bewerber als auch Mitarbeiter erlebt, die mit Depressionen zu kämpfen hatten und kurz vor dem “Burn-Out” standen bzw. diesen bereits hatten. Unsere praktische Erfahrung hat uns veranlasst diesen Komplex sowohl tiefer von der wissenschaftlichen Seite als auch von der praktischen Seite aus zu betrachten, und Unternehmen Hilfestellung zu geben.
Was sagt die wissenschaftliche Seite?
In Zusammenarbeit mit dem Institut für betriebliche Gesundheitsförderung (IFBG) hat die Techniker Krankenkasse (TKK) im Jahre 2021 eine Studie mit 10.000 Beschäftigten durchgeführt mit dem Ziel, die heutige stärke Belastung zu ermitteln. Gleichzeitig gibt die Studie Hinweise, an welchen Stellen das betriebliche Gesundheitsmanagement ansetzen sollte.
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Alternative zum Betriebsausflug
von Manuela Li Ranzi
Bedingt durch die Pandemie sind Gespräche in der Kaffeeküche, in der Kantine, vor und nach einer örtlichen Besprechung komplett weggefallen. Viele Betriebsausflüge haben in der Pandemie nicht stattgefunden. Seit Frühjahr 2020 hat ein zwischenmenschlicher Austausch kaum stattgefunden. Auch heute, in 2025, erleben wir noch die Auswirkungen der damaligen Pandemie.
Kommunikation die in den „Brunnen“ gefallen ist
Warum wird erst an einer besseren Kommunikation gearbeitet, wenn diese augenscheinlich nicht funktioniert? Warum bemüht man sich erst dann um eine bessere Kommunikation, wenn „das Kind schon in den Brunnen gefallen“ ist?
Kommunikation stammt vom lateinischen Verb communicare. Laut Wikipedia hat es die Bedeutung „teilen“, „mitteilen“, „teilnehmen lassen“; „gemeinsam machen“, „vereinigen“. In dieser ursprünglichen Bedeutung ist Kommunikation eine Sozialhandlung bei der mehrere Menschen interagieren.

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